Hubschraubererprobung bei den Gebirgsjaegern

Moderator: Bill Medland

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1.GD Blumenteufel
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Hubschraubererprobung bei den Gebirgsjaegern

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Um die Tauglichkeit des Hubschraubers Modell Fa 223 zu testen, wurden im September und Oktober 1944 an der Gebirgsjaegerschule in Mittenwald als Ausgangspunkt zahlreiche Tests durchgefuehrt. Zu den Uebungen gehoerte auch die Erprobung des Funkgeraetes Fug 17.
Generell wurden in der Verbindung zwischen Gebirgsjaegerschule und dem Einsatzgebiet zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, Probleme traten nur in tieferen Taelern auf.

Versuchsweisse wurden auch zahlreiche Lasttransporte durchgefuehrt, unter anderem wurde ein 7,5 cm Gebirgsgeschuetz 18 (410 kg) mit Munition auf einer Hoehe von 1800 m unterhalb des Woernergrats abgesetzt. Der Transport mit dem Hubschrauber dauerte nur sieben Minuten. Die Gebirgstruppe haette dafuer mindestens drei Stunden gebraucht. Der hoechste Punkt bei den Aussenlandungen war die Dresdener Huette (2300 m) und einige andere.

Das der taktische Wert von Hubschraubern seitens der Gebirgstruppe voll erkannt worden ist, belegt der Abschlussbericht von Gebirgsjaeger-Oberst Kreitmeyer. Er draengte auf die Einfuehrung von Hubschrauberstaffeln noch vor Anbruch des Winters. Nachfolgend ein Auszug aus seinem Bericht: Ist es moeglich, in kuerzester Frist Waffenschwerpunkte zu bilden, besonders ueber grosse Entfernungen. Es war bisher im Gebirgskampf nicht moeglich, in langen Schlauchtaelern einmal eingesetzte Batterien im Rahmen der gleichen Kampfhandlungen zeitgerecht an anderer Stelle neu einzusetzen.

Desgleichen sind Taeuschungsaktionen, Verschleierung des Schwerpunktes und Ueberraschungen in wesentlich erhoehtem Masse moeglich als bisher unter bedeutender Kraft- und Zeiteinsparung. Auf den Punkt gebracht, zwei Fa 223 Hubschrauber konnten leicht den Bodentransport durch 500 Gebirgsjaegern oder zahlreiche Tragtiere ersetzen, brauchbares Flugwetter vorausgesetzt.

Fotos von der Hubschraubererprobung in Mittenwald sowie technische Daten ueber den Fa 223 findet ihr im Luftarchiv. Dort in der Rubrik Hubschrauber koennt ihr mehr Details dazu lesen. Hier der Link.
http://www.luftarchiv.de/
Quelle: Die Gebirgstruppe, Mitteilungsblatt des Kameradenkreises der GJ.
Mehr zu diesem Thema findet ihr auch in dem Buch Deutsche Hubschrauber 1930-1945, von Steve Coats, Motorbuch Verlag.
mfg Arnulf
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